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Dr. Erwin Koller
Präsident 2013-2020, Stiftungsrat 1995-2003
« Wenn Christus uns zur Freiheit befreit hat, mag es paradox erscheinen, Menschen auszuzeichnen, die diese Freiheit leben. Dass es notwendig ist, zeigt, wie gefährdet Freiheit in der Kirche ist, und dass Paulus nicht umsonst gewarnt hat: ‚Lasst euch nicht wieder in das Joch der Knechtschaft einspannen!‘ (Gal 5,1). »
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† Prof. Dr. Hans Küng
Präsident 1985-2013, Ehrenpräsident 2013-2021
Hans Küng präsidierte die Herbert Haag Stiftung für Freiheit in der Kirche seit ihrer Gründung 1985 bis im März 2013. Er gilt als einer der herausragenden Denker und Theologen unserer Zeit. Der Kampf für Freiheit in der Kirche ist ein zentraler Inhalt seines Lebens. Der Stiftungsrat ernannte ihn im April 2013 zum Ehrenpräsidenten.
Hans Küng wurde 1928 in Sursee (Schweiz) geboren. Er studierte Philosophie und Theologie in Rom und Paris und promovierte 1957 an der Pariser Sorbonne über die Rechtfertigung bei Karl Barth. 1957 bis 1959 war er Vikar an der Hofkirche von Luzern. 1960 berief ihn die Universität Tübingen zum Professor für Fundamentaltheologie. Von 1962 bis 65 wirkte er als offizieller Berater des Zweiten Vatikanischen Konzils.
1963 bis 80 war er Ordentlicher Professor für Dogmatik und ökumenische Theologie an der Katholisch-theologischen Fakultät sowie Direktor des Instituts für Ökumenische Forschung der Universität Tübingen. Wiewohl seine Bücher ‚Christ sein‘, ‚Existiert Gott?‘, ‚Ewiges Leben?‘ und viele andere grossen Erfolg hatten, geriet er mit ‚Unfehlbar? eine Anfrage‘ (1970) in Konflikt mit der Glaubenskongregation, der 1979 zum Entzug seiner Lehrerlaubnis führte.1980 bis 96 war Hans Küng fakultätsunabhängiger ordentlicher Professor für ökumenische Theologie und Direktor des Instituts für Ökumenische Forschung an der Universität Tübingen. Sein Studium der Weltreligionen führte 1990 zum Projekt Weltethos und zur Etablierung der Stiftung Weltethos, deren Präsident er von 1995 bis 2013 war und die in verschiedenen Kontinenten Aussenstellen hat (vgl. www.weltethos.org).
Seine biographischen Erinnerungen sind zu einer spannenden Theologiegeschichte aus erster Hand über die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts geworden: Erkämpfte Freiheit (2002), Umstrittene Wahrheit (2007) und Erlebte Menschlichkeit (2013), alle im Piper Verlag München.
Am 06. April 2021 ist er im Alter von 93 Jahren in Tübingen verstorben.
Am 3. September 2021 fand in der Jesuitenkirche Luzern eine Gedenkfeier für den Schweizer Theologen Hans Küng statt. Zur Veranstaltung hatten die Stiftung Weltethos und die Herbert Haag Stiftung eingeladen. Der Verstorbene war ihr langjähriger Präsident gewesen.
Der Geisteshaltung von Hans Küng entsprechend war es eine heitere Dankesfeier in ökumenisch-interreligiöser Offenheit. Das Vokalensemble Corund Luzern und das Capriccio Barockorchester brachten Musik zur Darbietung, die Hans Küng viel bedeutete. Zugleich riefen wir Texte aus seiner Feder in Erinnerung. Und schliesslich würdigten wir sein Wirken als Theologe und Publizist, dessen gesellschaftliche Resonanz als einzigartig zu beurteilen ist. Unzählige Menschen aller Konfessionen und Religionen sahen in ihm einen unerschrockenen Wegbereiter, einen weitsichtigen Vordenker und einen unverzichtbaren Hoffnungsträger.
- Hier kann die Gedenkfeier vom 3. September 2021 auf Play SRF aufgerufen werden.
- Texte und Musik der Gedenkfeier in der Jesuitenkirche, Luzern
Nachruf auf Hans Küng von Günther M. Doliwa, Bundesteam Wir sind Kirche Deutschland, Autor
- Ein Jesus Porträt, das auf seinen Arbeiten fusst, und Hans Küng gewidmet ist. "Unverwechselbar"
- Eine Art Requiem. "Ein grosser geht."
Erwin Koller, von 2013 -2021 Präsident der Stiftung, würdigte Hans Küng
- Beitrag Schweizer Radio DRS2 (19. März 2018)
- Beitrag Luzerner Zeitung bzw. St. Galler Tagblatt (19. März 2018)
- Hans Küng: 500 Jahre Reformation - Kirchenspaltung beenden
- Am Montag, 19. März um 9 Uhr im Schweizer Radio auf DRS 2
- Am Montag, 19. März: in der Luzerner Zeitung und im St. Galler Tagblatt